Als ich Mutter wurde habe ich viel gelesen und recherchier. Schließlich will man ja alles richtig machen und für die eigenen Kinder nur das Beste!
Den Kindern ein liebevolles Zuhause bieten, jeden Tag vorlesen, Memory spielen, Streit schlichten, Freundschaften pflegen und fördern, jeden Tag raus an die frische Luft, Einschlafbegleitung. Ich wollte eine gute Mutter sein, meinen Kindern alles bieten, immer alles organisert kriegen und alles schaffen.
Ich wollte meine Mutterrolle bestmöglich erfüllen aber damit habe ich mich im Prinzip gegen die Wand gefahren. Und das Schlimmste daran ist: Es war vollkommen unnötig!!
Eltern haben heutzutage viel zu hohe Ansprüche an sich selbst
Ich war total überfordert und erschöpft: Selbstdiagnose: Mamaburnout. Und nicht nur das! Gleichzeitig hab ich auch meinen Kindern die Möglichkeit genommen sich weiterzuentwickeln und frei zu entfalten.
Mit meinem Übermutter-Getue habe ich meinen Kinder wahrscheinlich eher geschadet!
Ich hatte gewisse Vorstellungen und hohe Erwartungen an mich selbst als Mutter. Aber irgendwann wurde mir klar, dass ich mir damit nur selbst mein Leben schwer mache.
Mutter sein war einfach nur mega anstregend
Wie jede Mutter hatte ich die besten Absichten und wollte nur einfach alles richtig machen. Als mein Sohn geboren wurde hatte ich mich gut informiert, viele Artikel und Bücher gelesen.
Und auch sonst hört und liest man ja viel darüber, wie wichtig die ersten Jahre für die Entwicklung eines Kindes sind. Die Theorie war total klar für mich. Nur all diese Dinge, die ich so wertvoll und wichtig fand auch tatsächlich im Alltag umzusetzen, das war echt schwer. Wahscheinlich sogar ein unrealistisches Unterfangen!
Spätestens nach der Geburt meiner Tochter 2 Jahre später, als berufstätige Mutter mit 2 Kleinkindern, war mir klar, dass das alles so nicht zu schaffen war. Das war der Moment wo mir klar wurde, dass ich in vieler Hinsicht das Leben meiner Kinder moderiere und begleite. Aber warum?
Mir wurde klar, das dieses “Händchenhalten” eigentlich vollkommen unnötig ist und dass meine Kinder das auch alleine hinkriegen.
Das war der Moment wo ich kapiert habe: Die müssen das selbst hingkriegen, weil sie sich dadurch weiterentwickeln und lernen wie die Welt funktioniert!
Die große Frage war nur: An welchen Stellen kann ich anfangen mich rauszuhalten und wo bleibe ich dran?
Hier sind die 5 Dingen bei denen ich mich als Mutter nicht mehr reinstresse
An dieser Stelle sei gesagt: Unsere Generation macht sich einfach viel zu viel Stress mit der Erziehung und den Kindern allgemein! Wenn ich mir überlege welche Erwartungen im Jahr 1980 an Eltern gestellt wurden, dann waren das 2 Dinge:
– Geb deinem Kind 3x täglich was zu essen
– Bring das Kind pünktlich zur Schule
Heutzutage achten wir auf Bio-Lebensmittel, pädagogisch wertvolles Spielzeug, nicht zu viel Fernsehen, Schadstoffe in allen möglichen Produkten, die richtige Schule, die richtige Erziehungsphilosophie usw.
1. Kauf Deinen Kindern nicht so viel Zeug! Das macht sie nicht glücklicher!
Natürlich leuchten die Kinderaugen (kurz) auf, wenn sie neue Spielsachen bekommen. Aber schon nach kurzer Zeit liegt das neue Spielzeug in der Ecke. Wenn wir unseren Kinder nicht ständig einen Kick verschaffen, indem wir immer mehr neue Spielsachen kaufen, dann werden sie andere Wege finden Spass zu haben und sich zu beschäftigen!
Die Kinder werden auf einmal kreativ und entdecken die Sachen, die sie schon haben neu. Außerdem lernen sie auch, dass Vortsellungskraft, Abenteuer und Freundschaft viel wichtiger sind als immer noch mehr coole Spielsachen.
2. Hör auf Deine Kinder ständig zu bespaßen!
Als Eltern ist man nicht verpflichtet sein Kind dauernd zu bespaßen! Wir Eltern müssen uns von dem Gedanken befreien, dass wir unseren Kindern dauernd ein Enterntainment Programm liefern müssen.
Tatsächlich nehmen wir den Kindern ja jede Chance kreativ zu werden wenn wir jede Minute des Tages mit Aktivitäten füllen. Wenn Kinder die Zeit haben einfach frei vor sich hin zu spielen, dann beschäftigen sie sich selbst.
Nur muss man ihnen die Möglichkeit geben herauszufinden wie das geht. Es braucht Zeit bis ein Kind von sich aus alleine spielt. Aber je mehr freie unverplante Zeit man dem Kind dafür lässt, desto besser klappt es.
3. Es muss sich nicht immer alles um die Kinder drehen!
Wir sind doch keine Roboter, die 24 Stunden am Tag funktionieren. Auch Eltern brauchen mal ne Auszeit und haben Bedürftnisse! Du musst nicht den ganzen Tag auf das Kind ausrichten.
Es ist meiner Ansicht nach besser, nur gewisse Zeiten am Tag ganz bewusst als Familie zu verbringen, als zu versuchen sich den ganzen Tag NUR auf die Kinder zu konzentrieren!
Mach auch mal was, das Dich interessiert und glücklich macht. Wenn Du keinen Babysitter findest, dann nimm die Kinder einfach mit!
Kinder sind anpassungsfähig und es tut ihnen sogar gut mal Dinge zu erleben, die nicht speziell für Kinder ausgelegt sind.Dein Leben darf sich nicht 24 Stunden nur um die Kinder drehen! Da bleibst Du garantiert auf der Strecke!
4. Lass Geschwister ihren Streit selbst schlichten
Spiel nicht den Schiedsrichter. Tatsächlich ist Geschwisterstreit eine super Gelegenheit für Kinder ihre Sozialen Fähigkeiten auszutesten und auszubauen. Im Streit seinen Standpunkt zu vertreten, mit den Gefühlen umzugehen, die man dabei hat und am Ende vielleicht sogar gemeinsam eine Lösung zu finden – So lernen Kinder den Umgang mit anderen und wie man Beziehungen lebt.
Wenn wir als Eltern immer dazwischen gehen, nehmen wir unseren Kindern quasi die Möglichkeit Konfliktmanagement zu lernen und ihre eigenen Probleme selbst zu lösen.
5. Versuche nicht alles zu kontrollieren!
Natürlich will man, dass den Kindern nichst passiert und hat den Drang immer auf sie aufzupassen. Aber wenn wir immer neben ihnen stehen und sagen: “Sei vorsichtig!”, signalisieren wir ihnen: “Vorsicht, ich denke nicht, dass Du das gut kannst”.
Als Eltern müssen wir auch mal einen Schritt zurücktreten damit unsere Kinder selbst Lernen Gefahren einzuschätzen und wie man Risiken eingeht.
Selbst Verantwortung zu übernehmen hilft ihnen ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen und Situationen selbst zu meistern.
Weniger ist manchmal mehr – auch in der Erziehung!
Lasst uns unseren Kindern den Freiraum geben, den sie brauchen um zu starken, selbstbewussten Menschen heranzuwachsen! Und ich habe festgestellt, wenn ich mich ein bisschen zurücknehme ist das nicht nur gut für die Kinder, sonder auch auf einmal gar nicht mehr so anstregend für mich.
Wie immer gilt es hier einen gesunden Mittelweg zu finden, mit dem sich die ganze Familie wohl fühlt.
Wie immer freue ich mich wenn du diesen Artikel teilst 🥰